29
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April
2024
·
8
Minuten Lesezeit

Big Picture Event Storming: Gemeinsamer Überblick über die gesamte Fachlichkeit

Ein Big Picture Event Storming hilft Teams, einen Überblick über die Domäne zu bekommen. Verschiedene Elemente, gemeinsame Walk Throughs und Sortierungsstrategien fördern die Kommunikation. So gewinnen sie wertvolle Erkenntnisse und ein gemeinsames Verständnis.

Die Vorteile und Vorbereitung eines Event Storming Workshops haben wir bereits in diesem Artikel detailliert beschrieben.  

Nun steigen wir tief in den Start des Event Storming Workshops ein: Das Big Picture Event Storming. Daran schließt sich häufig das Process Modelling an, welches wir in einem separaten Artikel detaillierter ausarbeiten werden.

Quiet Chaos

Im Fokus eines Event Stormings steht das Event. Events beschreiben ein fachliches Ereignis, welches für einen Domänenexperten relevant ist. Es wird in der Vergangenheitsform formuliert. Beispiel-Events im Bestellprozesses in einem E-Commerce-System sind "Bestellung aufgegeben", "Zahlung erhalten" und "Ware versendet". Auslöser für Events können Aktionen eines Users, externe Systeme, ein bestimmter Zeitpunkt oder andere Events sein. Alberto Brandolini, der die Event Storming Methode erfunden hat, nutzt für die einzelnen Elemente des Event Storming Konzepts eine bestimmte Farbgebung und diese übernehmen wir auch für unsere Artikel. Seine vorgeschlagene Farbgebung für Events sind orange.

Event

Zu Beginn des Workshops werden die Teilnehmenden dazu aufgefordert, ihre individuellen Perspektiven und Ideen in Form von Events auf Klebezetteln festzuhalten. In dieser Phase ist es besonders wichtig, dass jeder Teilnehmer seine individuelle Perspektive einbringen kann und sich nicht Gruppen bilden oder Wortführer durchsetzen. Diese Klebezettel werden dann auf einer Papierrolle oder einer anderen geeigneten Oberfläche gesammelt und nach und nach in eine sinnvolle Reihenfolge, einen sogenannten narrativen Fluss, gebracht.

Sortierungsstrategien: Damit bringen wir Ordnung ins Chaos

Doch nachdem die Klebezettel an der Wand kleben, stellt sich die Frage: Wie schaffen wir es, das Chaos zu ordnen?  

Sortierungsstrategien sind die Antwort! Sie bringen Struktur in die bunte Landschaft und helfen, den Überblick zu behalten. Wir stellen nun vier bewährte Ansätze vor:

Pivotal Events

Es werden zentrale Ereignisse, die den Prozessverlauf stark beeinflussen, identifiziert. Diese werden mit speziellen Klebezetteln oder vertikalem Klebeband markiert. Anschließen werden alle anderen Events zeitlich um sie herum sortiert. Bei der Suche nach dem richtigen Event sollte man sich aber nicht zu sehr stressen. Es ist erstmal als Sortierungsfixpunkt gedacht und muss nicht DER eine wichtige Meilenstein und Wendepunkt des Prozesses sein. Ein Beispiel-Pivotal Event im Bestellprozesses in einem E-Commerce-System wäre „Checkout gestartet“.

Pivotal Events
Pivotal Events durch vertikales Klebeband markiert

Swimlanes

Mit Swimlanes werden die Prozessbeteiligten (z.B. Teams, Abteilungen) in horizontalen Bahnen visualisiert. Die Events werden dann den jeweiligen Swimlanes zugeordnet, um die Verantwortlichkeiten zu verdeutlichen. Swimlanes helfen, Schnittstellenprobleme zu erkennen, benötigen aber über einen gesamten Prozess hinweg sehr viel Platz.

Swimlanes mit horizontalen Bahnen

Temporal Milestones

Wichtige zeitliche Meilensteine im Prozessverlauf (z.B. Deadlines, Releases) werden auf der Wand zum Beispiel durch Klebezettel markiert. Danach werden die Events chronologisch nach diesen Meilensteinen sortiert.

Grüne temporal Milestones für zeitliche Meilensteine im Prozessverlauf

Chapter Sorting

Beim Chapter Sorting wird der Prozess in verschiedene Kapitel (z.B. Phasen, Themengebiete) gegliedert. Danach werden die Events thematisch in den einzelnen Kapiteln gruppiert. Chapter Sorting hilft, den Prozess in überschaubare Abschnitte zu unterteilen und komplexe Themengebiete zu strukturieren. Und besonders bei einer kleineren Arbeitsfläche die einzelnen Kapitel jeweils für sich zu sortieren.

Kapitel für überschaubare Abschnitte

Strategien kombinieren

Die Wahl der richtigen Sortierungsstrategie hängt von der Komplexität des Prozesses, den Zielen des Event Stormings und den Bedürfnissen des Teams ab. In unseren Workshops nutzen wir die verschiedenen Ansätze flexibel und kombinieren diese nach Bedarf.

Durch diese einfachen, aber wirkungsvollen Strategien entsteht ein lebendiges Bild der Domäne, das von allen Teilnehmenden, unterstützt von einem Moderator, gemeinsam entwickelt wird.

Verschiedene Ansätze werden in unserem Workshop kombiniert

Walk Through

Beim gemeinsamen Durchgehen der Klebezettel, auch Walk Through genannt, wird ein gemeinsames Verständnis für die gesammelten Events entwickelt. Dieser Schritt ist von entscheidender Bedeutung, um sicherzustellen, dass alle Teammitglieder eine klare Vorstellung von den identifizierten Events haben. Durch das kollektive Diskutieren und Erläutern der auf den Klebezetteln vermerkten Informationen können Unklarheiten beseitigt und unterschiedliche Perspektiven harmonisiert werden. Dies fördert nicht nur ein tieferes Verständnis für die Domäne, sondern ermöglicht auch die parallel dazu laufende Erstellung eines Glossars. Dieses Glossar fungiert als zentraler Bezugspunkt für die einheitliche Verwendung von Begriffen innerhalb des Teams und trägt somit zur Schaffung einer klaren und gemeinsamen Sprache bei, die für den gesamten Entwicklungsprozess von unschätzbarem Wert ist. In DDD wird diese gemeinsame Sprache auch als Ubiquitous Language bezeichnet.

Walk Through, das gemeinsame Durchgehen der Klebezettel

Beim Diskutieren und Erläutern können natürlich auch immer Fragen entstehen, die nicht direkt innerhalb des Workshops geklärt werden können. Möglicherweise sind nicht die richtigen Personen anwesend oder die Zeit für eine detaillierte Klärung reicht nicht aus. In diesen Fällen wird ein roter Klebezettel verwendet, ein sogenannter Hot Spot. Durch diesen werden Events markiert, bei denen es noch offene Fragen, Probleme etc. gibt, um diese später in einem kleineren Kreis wieder aufzugreifen.

Zusätzlich ist es für ein gemeinsames Verständnis hilfreich, Klebezettel für People und Externe Systeme in den Event Storming Prozess zu integrieren. People können Akteure, Personas, User oder konkrete Personen sein, die in dem Prozess agieren. Sie werden mit einem kleinen gelben Klebezettel am Event visualisiert.

Rote Hot Spots und gelbe People an orangenen Events

Externe Systeme sind Systeme, über die die am Event Storming Workshop beteiligten Personen keine Kontrolle haben. Dies kann ein System eines anderen Unternehmens, aber auch von einer anderen Abteilung sein. Brandolini bezeichnet Externe Systeme wie folgt:

“An External System is whatever we can put the blame on”

Auf Deutsch: "Ein externes System ist alles, worauf wir die Schuld schieben können"

Sie werden mit einem breiten rosa Klebezettel dargestellt.  

Dadurch, dass People und Externe Systeme identifiziert und visualisiert werden, entsteht eine klare Vorstellung von den Interaktionen und Verbindungen zwischen den Events der Domäne. Dieser Schritt trägt dazu bei, die menschlichen Akteure und die Externen Systeme als aktive Teilnehmer im Gesamtprozess zu berücksichtigen und ihre Rollen in der Modellierung deutlicher zu verstehen. Die Integration dieser Perspektiven fördert nicht nur ein umfassenderes Verständnis der Geschäftsprozesse, sondern ermöglicht auch, potenzielle Abhängigkeiten und Interaktionen mit der externen Umgebung besser zu berücksichtigen – ein wichtiger Aspekt für die Entwicklung klarer und effektiver Softwarelösungen.

Nach diesem Schritt ist das Big Picture erstellt. Damit die gesammelten Hot Spots nicht verloren gehen, hat es sich unserer Erfahrung nach als sinnvoll erwiesen, dass man diese im Rahmen eines Walk Throughs separat durchgeht und festlegt, wie diese weiterbearbeitet werden sollen.

Fazit

Das Big Picture Event Storming ist nicht nur ein Workshop, sondern ein kollaborativer Prozess, der es Teams ermöglicht, einen umfassenden Überblick über ihre Domäne zu gewinnen. Durch die Fokussierung auf Events, unterstützt von Sortierungsstrategien wie Pivotal Events, Swimlanes, Temporal Milestones und Chapter Sorting, wird Ordnung ins scheinbare Chaos gebracht. Diese Methoden helfen nicht nur dabei, den Prozess zu strukturieren, sondern fördern auch das Verständnis und die Kommunikation innerhalb des Teams.

Der Walk Through, bei dem die Events gemeinsam durchgegangen werden, spielt eine entscheidende Rolle bei der Harmonisierung unterschiedlicher Perspektiven und der Schaffung eines gemeinsamen Verständnisses. Durch die Diskussion und Erläuterung entstehen nicht nur klare Vorstellungen von den identifizierten Events, sondern auch ein Glossar, das als Referenzpunkt für eine einheitliche Sprache dient.

Die Integration von People und Externen Systemen ermöglicht zudem ein tieferes Verständnis der Interaktionen und Verbindungen innerhalb der Domäne. Dies trägt nicht nur zu einem umfassenderen Verständnis der Geschäftsprozesse bei, sondern hilft auch dabei, potenzielle Abhängigkeiten und Interaktionen mit der externen Umgebung besser zu berücksichtigen.

Bei einem Big Picture Event Storming ist es entscheidend, sich auf die Fachlichkeit zu konzentrieren und keine technischen Events zu stormen. Außerdem muss die richtige Flughöhe beachtet werden, um nicht zu sehr ins Detail zu gehen und den Fokus auf das große Ganze zu verlieren.

Insgesamt schafft das Big Picture Event Storming einen klaren Rahmen für die gemeinsame Entwicklung eines lebendigen Bildes der Domäne, das von allen Teammitgliedern aktiv gestaltet wird. Durch die Nutzung verschiedener Sortierungsstrategien und die Integration von verschiedenen Perspektiven entsteht ein robustes Fundament für die weitere Entwicklung klarer und effektiver Softwarelösungen.

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Die Vorteile und Vorbereitung eines Event Storming Workshops haben wir bereits in diesem Artikel detailliert beschrieben.  

Nun steigen wir tief in den Start des Event Storming Workshops ein: Das Big Picture Event Storming. Daran schließt sich häufig das Process Modelling an, welches wir in einem separaten Artikel detaillierter ausarbeiten werden.

Quiet Chaos

Im Fokus eines Event Stormings steht das Event. Events beschreiben ein fachliches Ereignis, welches für einen Domänenexperten relevant ist. Es wird in der Vergangenheitsform formuliert. Beispiel-Events im Bestellprozesses in einem E-Commerce-System sind "Bestellung aufgegeben", "Zahlung erhalten" und "Ware versendet". Auslöser für Events können Aktionen eines Users, externe Systeme, ein bestimmter Zeitpunkt oder andere Events sein. Alberto Brandolini, der die Event Storming Methode erfunden hat, nutzt für die einzelnen Elemente des Event Storming Konzepts eine bestimmte Farbgebung und diese übernehmen wir auch für unsere Artikel. Seine vorgeschlagene Farbgebung für Events sind orange.

Event

Zu Beginn des Workshops werden die Teilnehmenden dazu aufgefordert, ihre individuellen Perspektiven und Ideen in Form von Events auf Klebezetteln festzuhalten. In dieser Phase ist es besonders wichtig, dass jeder Teilnehmer seine individuelle Perspektive einbringen kann und sich nicht Gruppen bilden oder Wortführer durchsetzen. Diese Klebezettel werden dann auf einer Papierrolle oder einer anderen geeigneten Oberfläche gesammelt und nach und nach in eine sinnvolle Reihenfolge, einen sogenannten narrativen Fluss, gebracht.

Sortierungsstrategien: Damit bringen wir Ordnung ins Chaos

Doch nachdem die Klebezettel an der Wand kleben, stellt sich die Frage: Wie schaffen wir es, das Chaos zu ordnen?  

Sortierungsstrategien sind die Antwort! Sie bringen Struktur in die bunte Landschaft und helfen, den Überblick zu behalten. Wir stellen nun vier bewährte Ansätze vor:

Pivotal Events

Es werden zentrale Ereignisse, die den Prozessverlauf stark beeinflussen, identifiziert. Diese werden mit speziellen Klebezetteln oder vertikalem Klebeband markiert. Anschließen werden alle anderen Events zeitlich um sie herum sortiert. Bei der Suche nach dem richtigen Event sollte man sich aber nicht zu sehr stressen. Es ist erstmal als Sortierungsfixpunkt gedacht und muss nicht DER eine wichtige Meilenstein und Wendepunkt des Prozesses sein. Ein Beispiel-Pivotal Event im Bestellprozesses in einem E-Commerce-System wäre „Checkout gestartet“.

Pivotal Events
Pivotal Events durch vertikales Klebeband markiert

Swimlanes

Mit Swimlanes werden die Prozessbeteiligten (z.B. Teams, Abteilungen) in horizontalen Bahnen visualisiert. Die Events werden dann den jeweiligen Swimlanes zugeordnet, um die Verantwortlichkeiten zu verdeutlichen. Swimlanes helfen, Schnittstellenprobleme zu erkennen, benötigen aber über einen gesamten Prozess hinweg sehr viel Platz.

Swimlanes mit horizontalen Bahnen

Temporal Milestones

Wichtige zeitliche Meilensteine im Prozessverlauf (z.B. Deadlines, Releases) werden auf der Wand zum Beispiel durch Klebezettel markiert. Danach werden die Events chronologisch nach diesen Meilensteinen sortiert.

Grüne temporal Milestones für zeitliche Meilensteine im Prozessverlauf

Chapter Sorting

Beim Chapter Sorting wird der Prozess in verschiedene Kapitel (z.B. Phasen, Themengebiete) gegliedert. Danach werden die Events thematisch in den einzelnen Kapiteln gruppiert. Chapter Sorting hilft, den Prozess in überschaubare Abschnitte zu unterteilen und komplexe Themengebiete zu strukturieren. Und besonders bei einer kleineren Arbeitsfläche die einzelnen Kapitel jeweils für sich zu sortieren.

Kapitel für überschaubare Abschnitte

Strategien kombinieren

Die Wahl der richtigen Sortierungsstrategie hängt von der Komplexität des Prozesses, den Zielen des Event Stormings und den Bedürfnissen des Teams ab. In unseren Workshops nutzen wir die verschiedenen Ansätze flexibel und kombinieren diese nach Bedarf.

Durch diese einfachen, aber wirkungsvollen Strategien entsteht ein lebendiges Bild der Domäne, das von allen Teilnehmenden, unterstützt von einem Moderator, gemeinsam entwickelt wird.

Verschiedene Ansätze werden in unserem Workshop kombiniert

Walk Through

Beim gemeinsamen Durchgehen der Klebezettel, auch Walk Through genannt, wird ein gemeinsames Verständnis für die gesammelten Events entwickelt. Dieser Schritt ist von entscheidender Bedeutung, um sicherzustellen, dass alle Teammitglieder eine klare Vorstellung von den identifizierten Events haben. Durch das kollektive Diskutieren und Erläutern der auf den Klebezetteln vermerkten Informationen können Unklarheiten beseitigt und unterschiedliche Perspektiven harmonisiert werden. Dies fördert nicht nur ein tieferes Verständnis für die Domäne, sondern ermöglicht auch die parallel dazu laufende Erstellung eines Glossars. Dieses Glossar fungiert als zentraler Bezugspunkt für die einheitliche Verwendung von Begriffen innerhalb des Teams und trägt somit zur Schaffung einer klaren und gemeinsamen Sprache bei, die für den gesamten Entwicklungsprozess von unschätzbarem Wert ist. In DDD wird diese gemeinsame Sprache auch als Ubiquitous Language bezeichnet.

Walk Through, das gemeinsame Durchgehen der Klebezettel

Beim Diskutieren und Erläutern können natürlich auch immer Fragen entstehen, die nicht direkt innerhalb des Workshops geklärt werden können. Möglicherweise sind nicht die richtigen Personen anwesend oder die Zeit für eine detaillierte Klärung reicht nicht aus. In diesen Fällen wird ein roter Klebezettel verwendet, ein sogenannter Hot Spot. Durch diesen werden Events markiert, bei denen es noch offene Fragen, Probleme etc. gibt, um diese später in einem kleineren Kreis wieder aufzugreifen.

Zusätzlich ist es für ein gemeinsames Verständnis hilfreich, Klebezettel für People und Externe Systeme in den Event Storming Prozess zu integrieren. People können Akteure, Personas, User oder konkrete Personen sein, die in dem Prozess agieren. Sie werden mit einem kleinen gelben Klebezettel am Event visualisiert.

Rote Hot Spots und gelbe People an orangenen Events

Externe Systeme sind Systeme, über die die am Event Storming Workshop beteiligten Personen keine Kontrolle haben. Dies kann ein System eines anderen Unternehmens, aber auch von einer anderen Abteilung sein. Brandolini bezeichnet Externe Systeme wie folgt:

“An External System is whatever we can put the blame on”

Auf Deutsch: "Ein externes System ist alles, worauf wir die Schuld schieben können"

Sie werden mit einem breiten rosa Klebezettel dargestellt.  

Dadurch, dass People und Externe Systeme identifiziert und visualisiert werden, entsteht eine klare Vorstellung von den Interaktionen und Verbindungen zwischen den Events der Domäne. Dieser Schritt trägt dazu bei, die menschlichen Akteure und die Externen Systeme als aktive Teilnehmer im Gesamtprozess zu berücksichtigen und ihre Rollen in der Modellierung deutlicher zu verstehen. Die Integration dieser Perspektiven fördert nicht nur ein umfassenderes Verständnis der Geschäftsprozesse, sondern ermöglicht auch, potenzielle Abhängigkeiten und Interaktionen mit der externen Umgebung besser zu berücksichtigen – ein wichtiger Aspekt für die Entwicklung klarer und effektiver Softwarelösungen.

Nach diesem Schritt ist das Big Picture erstellt. Damit die gesammelten Hot Spots nicht verloren gehen, hat es sich unserer Erfahrung nach als sinnvoll erwiesen, dass man diese im Rahmen eines Walk Throughs separat durchgeht und festlegt, wie diese weiterbearbeitet werden sollen.

Fazit

Das Big Picture Event Storming ist nicht nur ein Workshop, sondern ein kollaborativer Prozess, der es Teams ermöglicht, einen umfassenden Überblick über ihre Domäne zu gewinnen. Durch die Fokussierung auf Events, unterstützt von Sortierungsstrategien wie Pivotal Events, Swimlanes, Temporal Milestones und Chapter Sorting, wird Ordnung ins scheinbare Chaos gebracht. Diese Methoden helfen nicht nur dabei, den Prozess zu strukturieren, sondern fördern auch das Verständnis und die Kommunikation innerhalb des Teams.

Der Walk Through, bei dem die Events gemeinsam durchgegangen werden, spielt eine entscheidende Rolle bei der Harmonisierung unterschiedlicher Perspektiven und der Schaffung eines gemeinsamen Verständnisses. Durch die Diskussion und Erläuterung entstehen nicht nur klare Vorstellungen von den identifizierten Events, sondern auch ein Glossar, das als Referenzpunkt für eine einheitliche Sprache dient.

Die Integration von People und Externen Systemen ermöglicht zudem ein tieferes Verständnis der Interaktionen und Verbindungen innerhalb der Domäne. Dies trägt nicht nur zu einem umfassenderen Verständnis der Geschäftsprozesse bei, sondern hilft auch dabei, potenzielle Abhängigkeiten und Interaktionen mit der externen Umgebung besser zu berücksichtigen.

Bei einem Big Picture Event Storming ist es entscheidend, sich auf die Fachlichkeit zu konzentrieren und keine technischen Events zu stormen. Außerdem muss die richtige Flughöhe beachtet werden, um nicht zu sehr ins Detail zu gehen und den Fokus auf das große Ganze zu verlieren.

Insgesamt schafft das Big Picture Event Storming einen klaren Rahmen für die gemeinsame Entwicklung eines lebendigen Bildes der Domäne, das von allen Teammitgliedern aktiv gestaltet wird. Durch die Nutzung verschiedener Sortierungsstrategien und die Integration von verschiedenen Perspektiven entsteht ein robustes Fundament für die weitere Entwicklung klarer und effektiver Softwarelösungen.

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